AKUT-Termine: 

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Ringelröteln

Ringelröteln werden durch Viren ausgelöst.

Mit Röteln haben Ringelröteln außer dem Namen nichts gemein, da die beiden Krankheiten von unterschiedlichen Erregern ausgelöst werden. Ringelröteln werden vom Parvovirus B19 ausgelöst, ein Virus das nur beim Menschen vorkommt. Seit Herbst 2023 gibt es einen massiven epidemischen Anstieg von Infektionen, welche durch das humane Parvovirus B19 ausgelöst werden. Ringelröteln zählen neben Scharlach, Masern, Windpocken und Röteln zu den fünf Kinderkrankheiten, die einen Ausschlag verursachen können.

Die Übertragung erfolgt durch Direktkontakt über Tröpfchen (Niesen, Husten, Sprechen), kann aber auch über kontaminierte Hände stattfinden. Auch über Gegenstände (Türschnallen, Spielzeug,…) an denen Erreger haften, kann es zu einer Ansteckung kommen. Schwangere können das Virus an ihr ungeborenes Kind weitergeben, egal, ob die Mutter Symptome entwickelt oder ob die Erkrankung unbemerkt verläuft. Das Ungeborene ist durch die Infektion sehr gefährdet. Eine Ansteckungsgefahr besteht nur für Menschen, die noch keine Ringelröteln-Infektion durchgemacht haben. Nach einer Infektion besteht ein lebenslanger Schutz. Man kann also kein zweites Mal erkranken.

Die Inkubationszeit beträgt 4-14 Tage, selten bis zu 21 Tage.

Nach 2-3 Tagen mit unspezifischen Symptomen wie Fieber, Abgeschlagenheit, Schwellung von Lymphknoten oder Muskel- und Kopfschmerzen kommt es zu einem Abklingen der Beschwerden für etwa 1 Woche. Anschließend tritt der für die Erkrankung typische Ausschlag auf: zunächst zeigt sich eine schmetterlingsförmige, großflächige Rötung an den Wangen, gefolgt von fleckförmigen, roten Hautveränderungen an Schultern, Oberarmen, Oberschenkeln und Gesäß. Der Ausschlag am Körper kann sich verändern und es fallen dann oft girlanden- oder ringelförmige Muster auf. Nach 7 bis 10 Tagen verschwindet der Ausschlag, er kann aber bei Stress oder Sonnenbelastung in den Folgetagen noch einmal deutlicher werden. Selten bestehen Juckreiz und ein Spannungsgefühl an der Haut. Es kann zu vorübergehenden Gelenksschmerzen oder Gelenksentzündungen kommen.

Viele Infektionen verlaufen aber ohne Auftreten von Symptomen.

Die Ansteckungsgefahr für andere ist in den Tagen vor Auftreten des Hautausschlages am höchsten. Sobald der Ausschlag sichtbar ist, geht die Ansteckungsgefahr deutlich zurück.

Die Diagnose erfolgt klinisch. Eine serologische Bestätigung ist im Regelfall nicht erforderlich. Bei Kontakt einer Schwangeren mit negativem oder unklaren Immunstatus gegen Parvovirus B19 mit Ringelröteln-Patienten sollte eine Blutabnahme zum sicheren Ausschluss einer Infektion erfolgen.

Ringelröteln heilen meistens ohne Komplikationen vollständig aus. Eine Therapie ist in den meisten Fällen nicht erforderlich. Bei Fieber können die üblichen Fiebermedikamente eingenommen werden. Der Ausschlag bedarf keiner Therapie, bei Juckreiz können juckreizstillende Lotionen aufgetragen werden.

Besonders gefährdet sind schwangere Frauen, die Ringelröteln noch nicht durchgemacht haben und somit keinen Schutz gegen Ringelröteln haben. Während der Schwangerschaft, vor allem bis zur 20. Schwangerschaftswoche, können die Viren auf das ungeborene Kind übertragen werden und können die Blutbildung des Ungeborenen lebensgefährlich schädigen. Fehl- oder Totgeburt kann die Folge sein. Menschen mit angeborenen und erworbenen Immundefekten oder Erkrankungen des Blutsystems sind bei einer Infektion gefährdet, da es zu einer lebensbedrohlichen Blutarmut kommen kann.

Gegen Ringelröteln gibt es im Gegensatz zu Röteln keinen Impfstoff. Allgemeine Hygienemaßnahmen senken das Übertragungsrisiko. Vor einer geplanten Schwangerschaft sollte mit einer Blutabnahme ausgetestet werden, ob Antikörper gegen Ringelröteln bestehen, besonders wenn man im familiären oder beruflichen Umfeld Kontakt zu Kindern im Alter von unter 6 Jahren hat.